Der Berliner Rechtanwalt Kilian Lenard sendet mir eine Abmahnung, da ich auf meiner Internetseite Google Fonts nutze.
Damit bin ich auch eines der vielen Opfer einer Abmahnwelle, wie sie der Focus in der Ausgabe 40 vom 01.10.2022 beschrieben hat:
Inhaltlich/fachlich wird zu der Thematik in diesem Artikel Näheres erläutert: https://www.anwalt.de/rechtstipps/abmahnung-martin-ismail-wegen-datenschutz-204782.html
Rechtlich wird eine Einschätzung hier vorgenommen: https://www.heise.de/news/Wackeliges-Geschaeftmodell-Weitere-Massenabmahnungen-wegen-Google-Fonts-7338721.html
Dass ich die Funktion fonts.googleapis.com nutze, war mir bis jetzt gar nicht bewusst, da meine Internetseiten im Kern aus verschiedenen zusammengekauften Komponenten bestehen, die für mich eine "BlackBox" darstellen. Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ...
Der Anwalt und sein Mandant Martin Ismail haben hier ein gemeinsames Geschäftsmodell entwickelt, dass meiner Meinung nach rechtsmissbräuchlich ist. Der Mandant wird vermutlich nicht auf meiner Internetseite gewesen sein und dadurch persönlich in seinem Selbstbestimmungsrecht verletzt worden sein. Das voll automatisierte Anschreiben und die Anlagen vermitteln den Eindruck, dass hier massenhaft nach Internetseiten gecrawlt wurde, die diesen Verstoß nach DSGVO enthalten. In einem automatisierten Prozess werden tausende (?) Domaininhaber angeschrieben, um von Ihnen jeweils einen Betrag von 170€ einzufordern.
Der Betrag von 170€ ist auch "gut" gewählt. Er ist so gering, dass viele vermutlich zahlen, um das Problem loszuwerden. Und er ist nicht so hoch, dass man einen eigenen Rechtsanwalt beauftragt, um diese Forderung abzuweisen (weil man dadurch evtl. höhere Kosten produziert).
Ein Geschäftsmodell, was sich auf jeden Fall lohnt und ausbaufähig ist.
Um den Ausbau der fonts.googleapi.com habe ich mich gekümmert. Interessant, wie Anbieter auch damit wieder ihr Geld verdienen. Trotzdem ein sinnloser Aufwand von ein paar Stunden Rentnerzeit, nervig ...